Insektenschutz steht vor dem Quantensprung

Veröffentlicht am 20.05.2021 in Umwelt

MdL Johnnes Funke hat heute im Landtag zum Entwurf des Gesetzes zur Stärkung des Insektenschutzes, zum Erhalt der Artenvielfalt und der Kulturlandschaften für das Land Brandenburg gesprochen.

Der Schutz der Insekten in der offenen Landschaft und in den Siedlungsräumen steht vor einem Quantensprung. Dazu tragen die geeinigten Ergebnisse der beiden Volksinitiativen zum Insektenschutz von Landschützern und Landnutzern, die nun in die parlamentarische Befassung gehen, maßgeblich bei. Das Gesamtpaket beinhaltet die Entwürfe für ein weitreichendes Artikelgesetz und zusätzlich zwölf detaillierte Entschließungsanträge.

Die Brandenburgerinnen und Brandenburger sind mit ihren Ansinnen jedoch bei weitem nicht allein. In fast allen Bundesländern und in vielen EU-Staaten haben agrar- und umweltpolitische Debatten und Prozesse stattgefunden, die in der Sache viele Parallelen aufzeigen. Allein das Verhandlungsergebnis der deutschen Agrarminister zur Umsetzung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik beinhaltet einen fundamentalen Umbau der EU-Agrarförderung zugunsten einer naturschutzfachlichen Aufwertung. Damit wird auch der Lebensraum und das Nahrungsangebot für Insekten einen Quantensprung erfahren.

Zusätzlich werden in Kürze die Ergebnisse zum Insektenschutzpaket des Bundes erwartet. Auch hier zeichnen sich schärfere Regeln zugunsten des Insektenschutzes ab, die den Bauern sehr viel abverlangen. Daher muss man sich die Ergebnisse sehr genau anschauen.

Im Ergebnis stehen wir jetzt vor der großen Herausforderung, die Beschlüsse der Europäischen Union, des Bundes und des Landes zu einem wegweisenden Insektenschutz zusammenfügen.

Die Rede von Johannes Funke im Landtag zum Thema können Sie bei YouTube ansehen.

Insekten: Worauf kommt es an?

Das Nahrungsangebot für Insekten in unserer Landschaft ist in einer saisonalen Schieflage. Wir haben ein übergroßes Nahrungsangebot im Frühjahr, durch die Blüte in den Gärten, in den Obstanlagen und natürlich auf den Rapsfeldern. Wir haben allerdings einen ausgeprägten Mangel an Nahrung für Insekten in den Sommermonaten, weil schlicht und einfach zu wenig blüht.

Wir müssen hier also einen saisonalen Ausgleich beim Nahrungsangebot hinbekommen und zusätzlich mehr Strukturelemente in der Landschaft und im Siedlungsraum entwickeln. Darum geht es im Kern.